Der naechste Teil der Reise fuehrte mich mit meiner Crew in den, erst kuerzlich von einem zugereisten guatemaltekischen Hochlandteesammler entdeckten, moskitoverseuchten rodolivianischen Tieflanddschungel. Unfassbar aber wahr, vegetierte dieses von verkarsteten Gesteinsformationen und Tieflandnebelwaeldern durchzogene Wildtierrefugium im Hinterland des Pangeon-Gebigszuges jahrtausendelang neben aufstrebenden Zivilgesellschaften und einer Bahnlinie (!) unentdeckt vor sich hin. Einheimische Voelker, denen das Gebiet aus Ueberlieferungen bekannt wahr, mieden es, da ein Fluch auf ihm lastet. Zwar gilt die Gegend als verwunschenes Paradies, doch erst am Tage des juengsten Gerichts gewaehrt der Schoepfer Einlass, so die Sage. Meine Crew und ich respektierten die uralten Mythen der Ureinwohner, schenkten ihnen aber ansonsten wenig Beachtung. Schließlich galt es Neues zu entdecken und da muss man schon mal mit den Konventionen brechen. Es war eine gute Entscheidung! Praktisch war an der Stelle auch, dass erst kuerzlich mit Hilfe von EU-Foerdergeldern ein exzellentes Wegenetz fertiggestellt worden ist. Das erleichterte den Zugang doch erheblich.
Bild: Griechischer Tiefland- statt Bruesseler Buerokratendschungel. Foerdermitteleinsatz der sinnvollsten Art.
Bild: Verwunschenes Paradies oder menschenverachtender Lebensraum? Der lauernde Schlund des rodolivianischen Tieflanddschungels.
Bild: Diese lustige endemische Riesenpusteblume kann medizinball-gross werden und „entlaed“ sich erst ab einem Luftdruck von bis zu 12 bar! Unser Respekt sollte dem einzigen Menschen gelten, dem es bisher gelang, den Blumen ihren Zauber zu entlocken. Bravo, Alexandre! Der Mann ist in der Lage, sein Lungenvolumen – fuer infinitesimal kurze Zeitraeume – auf mehrere Kubikmeter aufzublaehen.
Bild: Arme aber unersaettliche Kreatur. Die einbeinige Riesenheuschrecke, die in Populationen von mehreren Fantastilliarden auftreten kann.
Bild: Totengraeberkaefer leben immer an der Schwelle zwischen Leben und Tod. Sie graben gern Loecher, bis sie selbst dort tot hineinfallen. Es sei denn, sie sind vorher nicht bereits zertreten worden. (Redaktionelle Anmerkung fuer den internationalen Tierschutzbund: Der Geselle hat abgebildete Szene schadlos ueberstanden!)
Bild: Urzeitgeschoepfe unschaetzbaren Alters. Faltendichte und –beschaffenheit deuten auf ein Alter von mehreren Nebelwaldgenerationen hin.
Bild: Die Profilansicht entlockt Geheimnisse: Nur fuer den Experten erkennbar, die noch etwas ineffiziente Nahrungsaufnahme. Offensichtlich ein Jungtier.
Bild: Auge in Auge mit der Schoepfung. Letzter Einsatz im Namen der Forschung.
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