Samstag, 30. September 2006

"Jedem Anfang wohnt ein Zauber inne"

Nachdem ich in den sogenannten „Sack“ gehauen habe – sprich Arbeitsstelle gekuendigt, Wohnung aufgegeben, Hab und Gut sicher versteckt, die Lieben vor allem aber die Liebste zurueckgelassen – begleitet mich nun also einzig mein treuer Weggefaehrte, der gute alte „Daimler“, auf meiner Erkundungsfahrt ins Land des amtierenden Fußball- und Basketballeuropameisters und letzten Ausrichters von olympischen Sommerspielen. Der Zeitpunkt haette kaum guenstiger gewaehlt werden koennen! Aber was bewegte mich zu dieser Reise? Nun, die Antwort ist so einfach wie genial. Folgende Frage galt es zu beantworten: Wer seid das Ihr? Oder, etwas umstaendlicher formuliert: Was steckt hinter der in meinen Adern fliessenden Fluessigkeit, ausser der Tatsache, dass nur wenige Menschen in meinem Geburtsland meinen Nachnamen richtig zu schreiben vermoegen?


An dieser Stelle wuerde sich eine Auflistung der kuriosesten Zuschriften anbieten, die ich je bekam. Ein Auszug soll jedoch genuege tun: Beginnen wir mit dem harmlosen Klassiker „Sehr geehrter Herr Zafirion...“. Weiter geht’s mit Zalirian, Zafifiou und Zeitfirrien.Die Reihe liesse sich endlos fortsetzten. Einige Phantasiestufen weiter oben gelangen wir schliesslich zu Jafinan und Catereau, unglaublich aber wahr! Bisweilen hatte ich das Gefuehl, dass der Postbote jene Briefe, zu denen er keinen passenden Briefkasten in unserer Strasse fand, schlicht bei mir einwarf. Ich wusste schon selbst kaum mehr wie ich heisse! Enge Freunde nutzten diesen Umstand, um die deutsche Post auf die Probe zu stellen. Besonders hervorzuheben ist die sehr fantasievolle Variante „Zazikiriou“ (bei ebay sicher noch frei!). Aus meiner Sicht unerreicht. Glueckwunsch, Ede! Soviel dazu.


Wo war ich? Ach ja, die Anreise. Sie war soweit unproblematisch. Zwar war der Gotthardtunnel mal wieder gesperrt, vermutlich wegen „Lackierarbeiten“, sodass ich morgens um 5 Uhr, gerade als ich meinen toten Punkt hatte, den Pass ueberqueren musste. Ansonsten schnurrte der 6-Zylinder aber wie ein Kaetzchen und wir kamen puenktlich fuer die 16 Uhr Faehre in Ancona an. Die 15-stuendige Ueberfahrt ist schnell geschildert: Einchecken, Auspacken, Duschen, Einschlafen, Aufwachen, Einpacken, Auschecken.


Bild „Maennerfreundschaft!“


Und dann, endlich Griechenland – ein Mythos! Uralte Geschichte, Wiege der Menschheit, Zentrum der Welt – oder so?! „Mythos“ nennt sich auf jeden Fall mal die einzige griechische Biermarke. Ansonsten wird alles importiert, vor allem Heineken und Amstel! Mit knurrendem Magen gings dann durch den wunderschoenen Epirus (griechisches Festland) ueber die neu eroeffneten Teilstuecke der Egnatia-Autobahn zwischen Igoumenitsa und Ioannina. Dieses gigantische Projekt, der Bau einer Autobahn diagonal durch das gebirgige Land von West nach Ost, ist fuer meinen Geschmack am Besten mit dem Begriff „legendaer“ zu beschreiben. Ich kann es mir daher nicht verkneifen, mit ein wenig augenzwinkern, die Geschichte aus meiner Sicht zu beschreiben. Und die geht so:

Ich erinnere mich noch sehr gut an meine ersten Griechenlandreisen, damals noch in „schwarz-weiss“ (Spass muss sein!). Mein Vater erzaehlte voller Stolz und mit grosser Erwartungshaltung von diesem neuen Projekt. Heute, weit ueber dreissig Jahre spaeter, ist das Bauvorhaben kurz vor der Fertigstellung, „wie man sagt“. Mein Vater hat die Einweihung nicht mehr erlebt. Leider nichtmal die Eroeffnung des fuer uns relevanten Teilstueckes im Nordosten des Landes, was in zahlreichen Urlauben einiges an Zeitersparnis gebracht haette. Ich bin gespannt, ob die Gesamtstrecke zu meinen Lebzeiten fertig wird. Die Wahrscheinlichkeit ist nicht gerade gering. Besonders bemerkenswert erscheint mir jedoch die Tatsache, dass die bereits offenen, teilweise sehr langen Teilstuecke, eher an die autofreien Sonntage in den 70ern erinnern („Autofrei – Spass dabei“).

Wie dem auch sei. Jedenfalls bin ich noch am gleichen Tag puenktlich zur Siesta am Ziel meiner Reise angekommen. Thessaloniki! Nun konnte es also losgehen mit der Suche nach Antworten. Erster Schritt des vielstufigen Plans: Mit den Einheimischen kommunizieren lernen. Eine in jeder Hinsicht nicht zu unterschaetzende Aufgabe!

Freitag, 29. September 2006

Prolog

N’abend allerseits! Heut zu Tage hat man ja eine „Homepage“. Da konnte auch ich nicht widerstehen. Der Mensch an sich ist ja sehr mittelungsbeduerftig. Der landlaeufigen Meinung folgend, vor allem der Mensch weiblichen Geschlechts, insbesondere dann, wenn Telekommunikationshilfmittel im Spiel sind. Nach meiner Erfahrung koennen aber durchaus auch moderate Auspraegungen bei der Gattung „Mann“ vorkommen. Zu Letzteren wuerde auch ich mich wohl im konkreten Fall zaehlen lassen muessen. Wie dem auch sei. Menschen weiblichen Geschlechts sei der Hinweis gestattet, ihre Beschwerdebriefe direkt an die/den Frauenbeauftragte/n des Bundesministeriums fuer Land- und Forstwirtschaft zu senden!


Ich hab also das nette Angebot der Firma Google wahrgenommen und mir einen sogenannten „Blog“ eingerichtet, der mir als Senke meiner monatlichen Kampfergebnisse mit griechischen Providern, Netzwerken und Tastaturen, waehrend meines Aufenthalts in mediterranen Gefilden dienen soll. Dieser Weg schien mir hinsichtsichtlich der Relation „Nutzen zu Aufwand“ angemessen – der Energietechniker (und nicht nur der!) nennt dies gemeinhin auch Wirkungsgrad. Dem „Rath“ eines alten Kollegen folgend, der ueber viele Jahre im Bereich der Oeffentlichkeitsarbeit Meilensteine setzte, gab ich dem „Blog“ einen etwas hochtrabenden Titel. Aber der Experte weiss: Man muss die Aufmerksamkeitsschwelle ueberschreiten, um den gemeinen Kunden – hier Leser – zu erreichen. Und funktionierts? Kann er ja durch Kommentare kommunizieren, der gemeine Leser! Na denn, viel Spass!

Donnerstag, 28. September 2006

Danksagung

Den Schritt einerseits zu tun und dann das erlebte aufzuschreiben und zu veroeffentlichen ist kein Selbstgaenger. Soviel ist mal klar! Ich moechte daher an dieser Stelle denjenigen Menschen danken, die fuer das Zustandekommen erheblich beigetragen haben.


Mein besonderer Dank gilt den beiden – wie ich sie liebevoll nenne – Bloedmaennern, die mir auch in schwierigen Zeiten und zu naechtlicher Stund bei chinesischem Hefegetraenk, wie es so schoen heisst, „die Stange“ oder gelegentlich auch das „Tsingtao“ hielten. Mein Dank gilt ferner dem dritten im Bunde, dem Universahlgelehrten, dessen Erkenntnisse mir stets Ansporn waren (siehe Buchtipp!).
Vor allem aber gilt mein Dank meiner Muse, die mich stets und ueberall, in schwierigen Zeiten auch gern mal per SMS, inspirierte.


Im wahrsten Sinne des Wortes sei „natuerlich“ meiner Familie gedankt, die mich allein schon durch meine genetische Praegung dauerhaft auf die Spur gesetzt haben. Last not least sei meinem Mitschueler, mit dem lustigen weil Assoziationen weckenden Namen G. dafuer gedankt, dass er mir durch seine Ideen und Erfahrungen die halbaufgestossene Tuer zur Google-Welt vollstaendig geoeffnet hat. Wobei ich noch immer nicht herausfinden konnte, ob er nicht mit den Verantwortlichen der Software-Firma, denen ich natuerlich auch danke, unter einer Decke steckt.